Hitachi Columbus Campus entdecken
Die städtebauliche Entwicklungsgesellschaft MWSP verantwortet neben der Entwicklung des Wohnquartiers im neuen Stadtteil FRANKLIN auch die Ansiedlung von Gewerbetreibenden und großflächigem Einzelhandel im Süden des Quartiers. Langsam nimmt das architektonische und städtebauliche Bild der Teilfläche Columbus im Bereich des zukünftigen Stadtboulevards entlang der B38 Gestalt an. Neben den beiden Ankerinvestoren Bauhaus und Segmüller konnte mit der 3ipro GmbH ein weiterer Projektpartner für Columbus gefunden werden. Mit dem Projekt Hitachi Columbus Campus Mannheim sieht der Investor 3ipro GmbH vor, ein zukunftsweisendes Büroquartier am Stadteingang von Mannheim zu realisieren.
Die Projektentwicklungsgesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, gestalterisch, funktional, organisatorisch und nachhaltig ausgezeichnete Leuchtturmprojekte in enger Zusammenarbeit mit kommunalen, regionalen und gesellschaftlichen Akteur*innen umzusetzen. Mit dem Planungswettbewerb „Hitachi Columbus Campus Mannheim“ als Findungsprozess will der Investor ein zukunftsweisendes und prägnant gestaltetes Büroquartier im neu entstehenden Mannheimer Gewerbegebiet Columbus auf FRANKLIN realisieren. Die „Hitachi-ABB Power Grids” konnte hierfür als Ankermieterin gewonnen werden. Die 3ipro GmbH möchte auf dem städtebaulich markanten Grundstück zwischen B38 und Fürther Straße ein Büro-Ensemble nach dem städtebaulichen Modell eines Campus entwickeln. Auf dem Gelände soll eine raumbildende und vielfältige Bebauung entstehen, die einen möglichst großen Nutzungsmix bis hin zur Einbeziehung der Nachbarschaft aufweist und die in einer Abfolge von identitätsstiftenden Binnen-Außenräumen als ein lebendiger Campus erlebt wird.
Wettbewerbsaufgabe war es, hierfür ein Bebauungs- und Freiflächengestaltungskonzept zu entwickeln und einen besonderen Auftakt und gestalteten Stadteingang zu formulieren. Der neu entstehende Stadtteil FRANKLIN soll mit den Bebauungen entlang der B38 qualitativ angemessen arrondiert und funktional ergänzt werden.
Zum Planungswettbewerb waren neun Architekturbüros aus Deutschland und Österreich geladen. Das Preisgericht tagte am 29. September 2021 in der ehemaligen Turnhalle der Elementary School / Franklinschule im neuen Stadtteil FRANKLIN. Aus dem eintägigen Preisgericht mit hochwertigen Wettbewerbsbeiträgen gingen drei Preisträger*innen hervor. Die Jury zeichnete einstimmig den Wettbewerbsbeitrag von AllesWirdGut Architektur ZT GmbH (Wien / München) mit dem ersten Preis aus.
Auszug schriftliche Beurteilung des Siegerentwurfs im Protokoll Preisgericht, 29.09.2021: „Die Verfasser*innen schlagen einen gut proportionierten und selbstverständlich eingefügten Campusbaustein vor, welcher aus 4 individuell gestaltbaren Einzelkörpern besteht. Die Angemessenheit der Baukörper und deren Zuordnung zu den differenzierten Freiräumen ergeben eine überzeugende Komposition: das Hitachi-Gebäude wird als eigene Arbeitswelt unter einem Dach dargestellt und folgerichtig an der B38 adressiert. Durch das Vorspringen auf die Baulinie dominiert es das Ensemble auf selbstverständliche Weise. Windmühlenartig platzieren sich die anderen Baukörper um einen großen zentralen Campusplatz, welcher die seitlichen großen Freiraumfugen großzügig einbezieht. Auf diese Art bindet der Freiraum auch zukünftige individuelle Architekturen sehr gut zusammen. Die offene multifunktionale Mitte lässt eine hohe Aufenthaltsqualität erwarten. Sie dient der Gleichberechtigung der Erschließung aller Baukörper. Die gewünschte Urbanität des Platzes wird über eine konsequente Belebung der erhöhten Erdgeschosszone durch kommunikative Angebote und halböffentliche Bereich hergestellt. Als Atriumgebäude stellt der Hitachi-Baukörper viele Angebote bei flexibler offener Grundrissaufteilung bereit. Als besonders positiv wird das „Durchstanzen“ des Gebäudes für die Grünstruktur mit Erdanschluss bewertet. Als „Zwiebelprinzip“ betitelt, sind um den als grüne Lunge fungierenden kühlen Innenhof die kommunikativen Bürolandschaften platziert, zudem kann man auf einen Balkon heraustreten. Die grüne Infrastruktur wird als hohe Raumqualität bewertet. Die grüne Lunge dient der Frischluftzufuhr, Kühlung an Sommertagen sowie der Erholungsfunktion in der Arbeitswelt. Der diagonale Lichteinfall von Südwest nach Nordost lässt eine nachhaltige resiliente Hofbegrünung erwarten. Im völligen Kontrast dazu bietet eine unter PV-Pergolen offene Dachlandschaft einen weiteren witterungsgeschützten Aufenthalt an. Durch die klare Struktur des Gebäudes, die guten Kennwerte und die einfache Kubatur wird eine hohe Wirtschaftlichkeit erwartet. Kontrovers diskutiert wird die Gleichzeitigkeit der Erstellung des Baukörpers B im ersten Bauabschnitt. Der Entwurf ist flexibel genug, um eine spätere Erstellung und Entwicklung zu gewährleisten. Insgesamt stellt diese Arbeit aufgrund ihrer klaren Haltung, der guten Bespielung, der flexiblen Nutzung und selbstverständlichen Vernetzung der Freiräume einen sehr guten Beitrag zur Lösung der Aufgabe dar.“
Hier geht es zur Online-Ausstellung:
1. Preis: AllesWirdGut Architektur ZT GmbH, Wien / München
2. Preis: Heinle, Wischer und Partner, Köln
3. Preis: Behnisch Architekten Partnerschaft mbB, Stuttgart
Baumschlager Hutter Architekten, München
blauraum Architekten GmbH, Hamburg
HPP Architekten GmbH, Düsseldorf
schneider+schumacher Planungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main
Waechter + Waechter Architekten BDA Part mbB, Darmstadt