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Die FRANKLIN Factory stieß auch bei ihrer 23. Ausgabe auf großes Interesse – mehr, als man erwartet hatte. Noch während die Akkorde von MaxMeetsLenny zum musikalischen Warm-up klangen, begann das Stühleschleppen. Denn bevor es inhaltlich losgehen konnte, mussten Sitzreihen hinzugefügt werden.
Rund die Hälfte der Teilnehmer in der Turnhalle der Elementary School wohnt bereits auf FRANKLIN, die andere Hälfte bestand aus künftigen Nachbarn und interessierten Mannheimerinnen und Mannheimern, wie Moderatorin Rosa Omenaca durch Handzeichen des Publikums ermittelte. Die MWSP wich für die letzte Factory 2019 von der gewohnten Programmgestaltung ab. Wird an diesen Abenden sonst über ein Oberthema – Grün, Mobilität oder Bildung auf FRANKLIN – diskutiert, um dann gemeinsame Ideen zu entwickeln, so war dieses Mal eine Art Statusmeeting geplant. „Update FRANKLIN“ sollte einen breit gefächerten Überblick geben: Wo stehen wir? Und was steht an?
Zu diesem Zweck war die MWSP, in Mannheim treibende Kraft für Konversion und Stadtentwicklung, in Mannschaftsstärke und mit geballtem Fachwissen vor Ort. Nach der Begrüßung durch Geschäftsführer Achim Judt referierten drei Projektentwickler und die Leiterin des Aufsiedlungsmanagements über aktuelle Entwicklungen, bevor drei weitere Akteure auf FRANKLIN über ihre Themen informierten.
Uwe Raffloer berichtete über den Stand der Wohnbebauung: Viele Projekte stehen vor der Fertigstellung, viele weitere sind bereits bezogen, sodass sich die Zahl der aktuell 1.125 FRANKLIN-Pioniere bis Ende 2020 voraussichtlich verdoppeln wird. Thomas Magin gab einen Überblick über die zwei großen Straßenbauprojekte Robert-Funari-Straße und George-Sullivan-Ring, die im Frühjahr 2020 abgeschlossen sind. Dass der Feinausbau der Gehwege erst mit zeitlichem Abstand erfolgt, erklärt sich schlicht dadurch, dass sie den schweren Baufahrzeugen nicht gleich wieder zum Opfer fallen sollen. Auch der Stand des Gewerbequartiers Columbus war Thema – Herr Raffloer gab Auskunft über die mit Hochdruck laufenden Abrissarbeiten und die Pläne, mit dem künftigen Columbus-Park hier für eine hohe Aufenthaltsqualität zu sorgen. Auch soll ein Fuß- und Radweg auf absehbare Zeit die Stadtteile Vogelstang und FRANKLIN verbinden. Um die Sport- und Grünflächen ging es im Vortrag von Tobias Dreher: Insgesamt 60 Hektar Grün sind auf Mannheims größter Konversionfläche geplant, die ersten Bauabschnitte sollen bis Mitte 2020, das grüne U um FRANKLIN-Mitte ein gutes Jahr später abgeschlossen sein. Dr. Lea Schmitt, bei der MWSP für das Aufsiedlungsmanagement verantwortlich, zeigte mit der großen Zahl der Zwischennutzungen auf, welch vielfältiges Angebot die Bewohner von FRANKLIN schon heute nutzen können. Mit der Entwicklung der Bildungsinfrastruktur –zwei Kindertagesstätten sind schon in Betrieb, eine weitere folgt in Kürze – leitete sie über zum Direktor der neuen Grundschule auf FRANKLIN, die zu diesem Schuljahr ihren Betrieb aufgenommen hatte: Oliver Gunter erzählte von den ersten Wochen im Interimsbau, dem Zusammenwachsen seiner Schulgemeinschaft und den Kooperationen, die die FRANKLIN Grundschule bereits eingegangen ist oder noch anstrebt. Weiter ging es bei dieser „Druckbetankung“ an Informationen mit dem Mobiltätsangebot von FRANKLIN Mobil, das Geschäftsführer Oliver Lennertz vorstellte. Den Abschluss der Vorträge übernahm dann Marco Demuth von der MVV, deren Nachbarschaftsoase noch in diesem Jahr auf FRANKLIN fertiggestellt wird.
Nach diesem ausführlichen Update ging es über in die Fragerunde: Vor allem das Thema Parken brannte den Anwohnern unter den Nägeln, aber auch zur Nahversorgung mit dem geplanten Containerverkauf und den daran anschließenden Planungen gab es zahlreiche Nachfragen und Anregungen. Wann kommt die Straßenbahn, wie lässt sich die Verbindung zum Taylorpark verbessern, wie lassen sich die Tempoüberschreitungen auf FRANKLIN ahnden, das ja aktuell noch privates Gelände ist? Der Aufforderung von Moderatorin Omenaca, nicht mit offenen Fragen nach Hause zu gehen, kamen die Teilnehmer der Factory fleißig nach. Denn auch nach dem offiziellen Tagesordungspunkt „Rückfragen“ standen die Referenten sowie zahlreiche weitere MWSP-Mitarbeiter den Zuhörern zur Verfügung. Zu amerikanischem Fingerfood von Benjamin’s Diner wurde noch lange diskutiert – interessiert, sachlich, konstruktiv.
So war auch die 23. FRANKLIN Factory für alle Seiten wieder ein gewinnbringender Abend.
Das Publikum gewinnt neue Informationen, die MWSP gewinnt neue Perspektiven – und der Konversionsprozess in Mannheim gewinnt durch solche Transparenz Verständnis und Akzeptanz.