Familienfest auf FRANKLIN
Man nehme: Einen neugestalteten Platz, eine Combo für lateinamerikanische Musik, eine Elektrobahn für spannende Rundfahrten – und fertig ist das FRANKLIN Fest. Trotz Februarwetters mitten im Mai fanden zahlreiche Besucher den Weg zum FRANKLIN Field. Sie erlebten einen entspannten Nachmittag und neue Einblicke in einen bunten Stadtteil, der sich rasant entwickelt.
Von der Abraham-Lincoln-Allee in die Thomas-Jefferson-Straße, an der Grundschule vorbei und durch die George-Washington-Straße zurück. In der elektrischen Wegebahn blieb kein Platz unbesetzt, während sie Runde um Runde über FRANKLIN drehte. Unter der fachkundigen Moderation von Ralf Eisenhauer, Tobias Dreher und Uwe Raffloer, die bei der MWSP für die Projektentwicklung von FRANKLIN mitverantwortlich zeichnen, konnten die Besucher des FRANKLIN Festes den Baufortschritt in MITTE hautnah mitverfolgen. Wo entsteht geförderter Wohnraum, wie wird die geplante Straßenbahn verlaufen, und was hat es eigentlich mit der Europa-Achse auf sich? Für die meisten Gäste führte der Weg aus der Bahn heraus postwendend ins Zeitstromhaus: Das große Arbeitsmodell FRANKLIN half bei der Orientierung, um das eben Gesehene in den großen Kontext zu rücken, der auf dem ehemaligen Kasernengelände der U.S. Armee gerade entsteht.
Zwar hatte sich pünktlich zur Begrüßung durch Laura Todaro, Organisatorin des FRANKLIN Festes, ein kurzer Platzregen über den Platz vor der Sports Arena ergossen, von dem sich viele Mannheimerinnen und Mannheimer dennoch nicht abschrecken ließen. Sie trotzten den kalten Temperaturen mit tatkräftiger Unterstützung der Grupo De Encontro, die mit ihren südamerikanischen Rhythmen wenigstens einen gefühlten Sommer auf das FRANKLIN Field brachten und der Band nujuice die für entspannte elektronische Klänge sorgten.
Eben dieses FRANKLIN Field war zweifellos der Star des Tages. Nach der Umgestaltung durch das office for subversive architecture wurde der Platz rund um den Wachturm und die Area Bee 51 einem ersten Härtetest unterzogen. Zwar mögen der neue Rasen noch nicht ganz festgewachsen, die von SULLIVAN verpflanzten Bäume noch nicht die größten Schattenspender sein – die Boulebahn in der aufgebrochenen Parkfläche und das Podest mit dem Betonplatten-Recycling boten schon alleine reichlich Raum und Möglichkeiten zum Verweilen. Die Kinder spielten fröhlich Boccia, Basketball oder mit den riesigen Bauklötzen, die Eltern zogen schnell nach. Überhaupt waren außergewöhnlich viele Familien gekommen, die die ehemalige Brachfläche mit Leben füllten. Auch die unterschiedlichsten Akteure auf FRANKLIN präsentierten sich den Gästen: die Eltern vom Waldkindergarten Little FRANKLIN verkauften selbstgemachte Zitronenlimonade, im Bauwagen der Evangelischen und Katholischen Kirche in FRANKLIN gab es einen Segen-to-go, und die Künstler der Alfred-Packer-Company, seit Beginn des Konversionsprozesses mit an Bord, boten Führungen zu ihren stadtteilbezogenen Kunstprojekten an.
Nicht zu vergessen: die Schafe der Pioniere und Freunde von FRANKLIN Field. Auch sie waren Teil des Festes, dessen freundliche Atmosphäre durch die Bank weg gelobt wurde. Kritikpunkte? „Das Wetter könnte besser sein.“ Die MWSP bemüht sich für’s nächste FRANKLIN Fest noch um etwas mehr Sonnenschein zu organisieren…